Literatur aus Georgien
Nur etwa 4,5 Millionen Menschen sprechen die hoch komplexe, expressive georgische Sprache, die keine indogermanische ist und eine eigene, wunderschöne Schrift, ein eigenes Alphabet besitzt. Dieses stufte die UNESCO 2016 als immaterielles Kulturerbe der Menschheit ein.
Obwohl die georgische Literatur eine „kleine“ Literatur ist, steht sie im weltliterarischen Kontext und blickt auf eine reiche Tradition zurück: Seit mehr als 1500 Jahren hat sie einen Schatz an Lyrik- und Prosaformen, Stilrichtungen und Motiven gesammelt, aus dem auch zeitgenössische georgische Autorinnen und Autoren schöpfen. Die georgische Literatur ist die Literatur eines kleinen Volkes, das der Welt viel zu erzählen hat, und sie bringt eine spezifische Gedankenwelt und Lebenshaltung zum Ausdruck. Kulturen im Westen und im Osten gehören gleichermaßen zu ihren Inspirationsquellen. Aus seiner Schrift und Literatur bezieht Georgien seine Identität. Ohne sie wäre das Land wohl nicht das Land, das es ist.
Die Verschriftlichung der georgischen Sprache – im 4. Jahrhundert – geht auf Bibelübersetzungen zurück. Damit steht die georgische Literatur seit ihrem Ursprung im Zeichen der Übersetzung. Umgekehrt – Übersetzungen aus dem Georgischen in andere Sprachen – ist die Hürde jedoch hoch. Sie überwindbar zu machen für Verlage, Leser und Leserinnen ist mir ein Anliegen, ist Passion.